Medizinisches Cannabis auf Rezept: Wogegen wird es verordnet?
Medizinisches Cannabis auf Rezept: Wogegen wird es verordnet?

Foto von David Gabrić auf Unsplash
Datum
11.06.2025
Durch die Teillegalisierung haben volljährige Personen in Deutschland die Möglichkeit, bis zu drei Cannabispflanzen selbst anzubauen. Samen gibt es im Internet, direktes Cannabis über Social-Clubs. Es handelt sich hierbei allerdings um ein Freizeitprodukt, nicht um Medizinalcannabis. Für Patienten ist die Beschaffung leichter geworden. Es gibt mittlerweile mehr Ärzte, die von der Wirkung von Cannabis überzeugt sind. Verordnet wird es in verschiedenen Situationen.
Chronische Schmerzen rechtfertigen oftmals ein Cannabisrezept
Wer unter langanhaltenden Schmerzen leidet, verliert nicht selten seine Lebensqualität. Therapien mit Opiaten sind zwar wirksam, haben langfristig gesehen aber Nebenwirkungen und ein erhebliches Suchtpotenzial. Vor allem für Patienten, die bereits zahlreiche Medikamente versucht haben, kann Cannabis zum Gamechanger werden. Wichtig ist dabei, dass solche Patienten Cannabis auf Rezept bekommen, das funktioniert heute online über seriöse Anbieter wie avaay.
Cannabis wirkt nicht wie eine Schmerztablette, sondern über das zentrale Nervensystem. Menschen mit rheumatischen Schmerzen, Gelenkerkrankungen oder auch Tumorschmerzen sind potenzielle Kandidaten. Immer mehr rückt Cannabis auch bei neuropathischen Schmerzen in den Mittelpunkt. Sie entstehen, wenn Nerven geschädigt sind. Für jede Anwendung ist die Beratung durch einen Arzt wichtig, der ein geeignetes Präparat verordnen kann.
Linderung von Appetitlosigkeit und Übelkeit als Nebenwirkungen
Viele Therapien haben Nebenwirkungen, vor allem die Chemotherapie kann zu anhaltender Übelkeit und Appetitmangel führen. Solche Nebenwirkungen belasten mental, aber auch körperlich. Da der Körper in dieser schweren Zeit all seine Ressourcen für die Regeneration braucht, kann eine Verordnung für medizinisches Cannabis den Patienten helfen. Der appetitanregende Effekt bestimmter Cannabinoide ist seit Langem bekannt. Auch bei anderen Erkrankungen wie schweren Depressionen oder HIV wird Cannabis eingesetzt, um Untergewicht zu verhindern. Voraussetzung ist auch hier, das andere Maßnahmen nicht ausreichen.
Der Vorteil im Vergleich zu früher ist, dass Patienten heute über digitale Praxen ein E-Rezept erhalten und sich den beschwerlichen Weg in eine Arztpraxis sparen können. Gerade auf dem Land ist es schwierig, eine cannabisfreundliche Praxis zu finden.
Einsatz von Cannabis bei neurologischen Erkrankungen
In der Neurologie spielt Cannabis vor allem eine ergänzende Rolle. Bei Spastiken, die häufig bei Krankheitsbildern wie der Multiplen Sklerose auftreten, können Cannabisprodukte Erleichterung bringen. Der Wirkstoff greift in die Signalübertragung im Rückenmark und Gehirn ein. Auf diese Weise kann er Muskelkrämpfe reduzieren.
Weitere Einsatzbereiche sind Epilepsie, Parkinson oder auch chronische Tic-Störungen wie Tourette. Meist kommen standardisierte Präparate mit genau definiertem Wirkstoffgehalt zum Einsatz. Das Ziel ist es, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und Symptome zu lindern. Ob ergänzend weiterhin eine medikamentöse Therapie nötig ist, hängt von der Situation ab. Wichtig ist, dass die verordnenden Ärzte alle Medikamente kennen, die der Patient einnehmen muss.
Autoimmunerkrankungen des Magen-Darm-Trakts können auf Cannabis ansprechen
Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa gehen mit starken Entzündungen im Verdauungstrakt einher. Die Symptome reichen von chronischem Durchfall über Schmerzen bis hin zu massiven Alltagseinschränkungen. Bestimmten Cannabinoiden werden entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt. Als Wundermittel bewirkt Cannabis bei schweren Fällen nicht genug Linderung. Für einige Patienten ist es ersatzweise aber eine sehr gute Möglichkeit, Entzündungswerte zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern. Selbst wenn nur das subjektive Wohlbefinden steigert, hat der Patient dadurch schon viel gewonnen.